Bericht zur 1. Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau
Die Partnerschaft für Demokratie veranstaltete mit Unterstützung des BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ am Donnerstag, den 10. März ihre erste Demokratiekonferenz im Ludwig-Thoma-Haus in Dachau. Die Konferenz bot Pädagogen aus allen Bereichen der Jugendarbeit, Jugendhilfe und Schule sowie ehrenamtlich Engagierten ein interessantes Programm mit Vorträgen von namhaften Wissenschaftler/innen, die sich um die Frage bewegten, warum radikal-gewaltorientierte Ideologien einige Jugendliche faszinieren und wie dem begegnet werden könne.
Die Demokratiekonferenz setzte sich zusammen aus einer Nachmittagsveranstaltung für Lehrkräfte und Jugendarbeiter aus der Stadt und den umliegenden Gemeinden, sowie einem Abendprogramm, das ab 19:00 Uhr begann.
Dr. Nils Schuhmacher von der Hochschule Esslingen zeigte in seinem Vortrag am Nachmittag Entstehungsvorgänge rechtsextremer Haltungen, sowie Möglichkeiten pädagogischer Prävention auf. Claudia Dantschke von der „Hayat Beratungsstelle“ beschäftigte sich mit salafistischer und dschihadistischer Radikalisierung Jugendlicher. Besonders eindrucksvoll war hierbei ihre Darstellung der sogenannten Pop-Dschihadisten, die sich durch YouTube-Videos als neue Superstars inszenieren und so versuchen, neue Rekruten anzuwerben. Anschließend stellten Tina Schmidt-Böhringer und Michael Schneider-Koenig die Tätigkeit der Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus und das Konzept „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ vor.
„Ich bin glücklich, dass wir das Projekt „Partnerschaft für Demokratie“ im letzten Jahr auch hier im Landkreis Dachau starten konnten.“, sagt Landrat Stefan Löwl in seinem Grußwort zur zweiten Hälfte der Konferenz.
Auch Ernst Grube vom „Runden Tisch Gegen Rassismus Dachau e.V.“ leitete die Abendveranstaltung mit einem Geleitwort ein. In einer bewegenden Rede spann der ehemalige KZ-Häftling von Theresienstadt und Belzec den Bogen vom Lernen aus der Geschichte hin zu den Zielen der Partnerschaft für Demokratie und der Konferenz, die mit einem Vortrag von Michaela Glaser von der Arbeits- und Forschungsstelle Rechtsextremismus und Radikalisierungsprävention des Deutschen Jugendinstituts endete.