Bericht zum Workshop „Antisemitismus und antisemitismuskritische Bildungsarbeit.
Überlegungen und Anregungen am Beispiel des Nahostkonflikts“
Am 12.04.2018 fand im Rahmen der dritten Workshopreihe, die der KJR Dachau gemeinsam mit dem Max Mannheimer Studienzentrum zu aktuellen Herausforderungen in der Jugend- und Bildungsarbeit organisiert, eine Veranstaltung zum Thema „Antisemitismus und antisemitismuskritische Bildungsarbeit. Überlegungen und Anregungen am Beispiel des Nahostkonflikts“ statt. Zu diesem Workshop waren Mirko Niehoff und Juliane Röleke von der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus (KIgA e.V.) aus Berlin nach Dachau gekommen. Die KIgA entwickelt seit 15 Jahren Konzepte für die pädagogische Auseinandersetzung mit Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft. Großes Interesse am Thema spiegelte sich in den vielen Anmeldungen zu dem auf 20 Teilnehmende begrenzten Format. Bei der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass Menschen aus unterschiedlichen Arbeitskontexten – u.a. aus Schule, Gedenkstättenpädagogik, Jugend- und städtischer Kulturarbeit gekommen waren.
Zum Einstieg ins Thema waren die Teilnehmer_innen aufgefordert in Murmelgruppen anhand von Impulsfragen miteinander ins Gespräch zu kommen. Die erste Frage zielte auf allgemeine Assoziationen zum Begriff Antisemitismus, während es in der zweiten Runde um Erfahrungen mit Antisemitismus im jeweiligen Arbeitsfeld ging. Im folgenden Input von Mirko Niehoff ging er zunächst auf Grundlagenbegriffe politischer Bildungsarbeit ein. Anhand verschiedener ausgelegter Zitate erarbeitete sich die Gruppe danach eine Definition des Begriffs Antisemitismus. Daran anknüpfend informierte Mirko Niehoff über aktuelle Formen des Antisemitismus. Deutlich wurde, dass antisemitische Denk- und Deutungsmuster in allen Teilen der deutschen Gesellschaft anzutreffen sind – Motive und Erscheinungsformen sind dabei vielfältig. Über Ausgangsbedingungen und Handlungsoptionen einer politischen Bildungsarbeit, die Antisemitismus präventiv entgegen wirken will, wurde dann am Beispiel des Themas Nahostkonflikt diskutiert. Dazu stellten Juliane Röleke und Mirko Niehoff verschiedene, von ihnen entwickelte Bildungsmaterialen für die Arbeit mit (Jugend-)Gruppen vor – ein Quiz, das spielerisch Wissen zum vielschichtigen und komplexen Thema Nahostkonflikt vermittelt, sowie ein Zeitstrahl, der einen multiperspektivischen Blick auf den Konflikt ermöglicht. Der facettenreiche Workshop endete mit einer Abschlussdiskussion, in der die Teilnehmenden angaben, dass sie die in der Veranstaltung erlernten Methoden gut in ihre eigene Arbeit integrieren können.