Sabine Welsch ist die „JaSlerin“ an der Grund- und Mittelschule Bergkirchen; JaS steht für Jugendsozialarbeit an Schulen. Seit 2009 ist sie hier Ansprechpartnerin für Probleme aller Art, in erster Linie für die Schüler, aber auch deren Lehrer und Eltern. Mit offenen Ohren unterstützt, berät und begleitet sie bei Problemen und Schwierigkeiten. Welsch studierte Soziale Arbeit an der katholischen Fachhochschule in München. Die 24,5 Stunden in der Woche verbringt die gebürtige Dachauerin meist mit Einzelgesprächen in ihrem bunt eingerichteten Büro. Von den rund 130 Schülern kommen im Schuljahr etwa die Hälfte mindestens einmal zu ihr in die Sprechzeit; dabei muss es nicht immer um schwerwiegende Probleme gehen, sondern oft einfach nur um die Sorgen und Nöte, die während der Teeniezeit aufkommen. „Manchmal habe ich den Eindruck Pubertätsbegleitung zu sein.“ Vielen ist mit jemandem zum Reden geholfen, manchmal sind es aber auch persönliche Schicksale die größere Kreise ziehen, dann kann Schule auch schon mal nicht an erster Stelle stehen. Mit den Lehrern ist sie ein eingespieltes Team, gegenseitiges Vertrauen erleichtert da die Arbeit bzw. ist unerlässlich, da die JaSlerin an ihre Schweigeplicht gebunden ist. Auch die Eltern sind kooperativ, „Ich erlebe, dass das Interesse der Eltern an ihren Kindern sehr wohl vorhanden ist, nur manchmal kommen Eltern an ihre Grenzen, da kann ich mit Fachwissen, Erfahrung und dem neutralen Blickwinkel von außen unterstützen, neue Perspektiven zu entwickeln.“ Sabine Welsch ist beim Kreisjugendring Dachau angestellt, womit der fachliche Austausch mit Kolleginnen an anderen Schulen des Landkreises regelmäßig stattfindet. „Über die Kooperation mit anderen Stellen ist es möglich für jeden einzelnen ein individuell angepasstes Helfernetzwerk zur größtmöglichen Unterstützung zu installieren.“ sagt Welsch und meint damit u.a. das Jugendamt, spezifische Beratungs- und Fachstellen, Polizei, Kliniken, Ärzte, Therapeuten, die Offene Ganztagsschule und die Gemeindejugendarbeit. Am besten gefällt Sabine Welsch die Vielfalt bei der Arbeit und, dass es so erfrischend ist mit den Schülern zu arbeiten. „Die Energie der Schüler ist der Wahnsinn“, schwärmt Welsch. Sabine Welsch wünscht sich eine ehrenamtlich organisierte Nachhilfestelle, denn „einige Eltern können sich keine kostenpflichtige Nachhilfe leisten, obwohl die Kinder dringend Bedarf haben. Wenn sich hier Interessierte, gerne ehemalige Lehrer finden könnten wäre das toll.“