12.06.2024 – Am 12.06.2024 fand die dritte Veranstaltung der Veranstaltungsreihe 2024 „Informieren, vernetzen, aufstehen!“ des Runden Tisch gegen Rassismus e. V. statt. Die Online-Veranstaltung mit dem Thema „Digitaler Faschismus, Soziale Medien und Gegenstrategien“ bot Inputs und Diskussionen zu den Fragen: „Was macht die Rechte und wie erreichen wir die Jugend online?“ sowie „Wie kann eine demokratische Zivilgesellschaft online gegensteuern?“
Das Thema der Veranstaltung wurde anhand drei verschiedener Perspektiven beleuchtet. Manuel Liebig, Leiter der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau, erläuterte in Vertretung für die leider verhinderte Susanne van Engelen die wissenschaftliche Sicht auf personalisierte Filterblasen und deren starken Einfluss auf die politische Meinungsbildung, insbesondere bei Kinder- und Jugendlichen. Er verdeutlichte dabei vor allem die gezielte Instrumentalisierung der sozialen Medien durch rechtsextreme Akteur:innen sowie deren Auswirkungen auf junge Menschen. Liebig betonte eindringlich die große Notwendigkeit, diese Mechanismen zu verstehen, um effektive Gegenstrategien zu entwickeln.
Lisa Mutschke vom Institut für Medienpädagogik (JFF) präsentierte das medienpädagogische Projekt „Der Elefant im Raum“, welches vor allem auf die Vermittlung eines bewussteren Medienumgangs unter Jugendlichen abzielt. Zum besseren Verständnis der jugendlichen Mediennutzung sowie der Entwicklung von geeigneten medienpädagogischen Maßnahmen rief sie zu einer engeren Zusammenarbeit mit den Jugendlichen selbst auf. Deren (Medien-)Kompetenzen und Einblicke seien aus medienpädagogischer Sicht besonders wertvoll. Um die Resilienz Jugendlicher gegenüber rechtsextremen Inhalten zu stärken, forderte Mutschke außerdem eine stärkere Unterstützung medienpädagogischer Projekte.
Die TikTokerin Laura Strutzke (#werdetlautmitlaura) bot praktische Einblicke in die Herausforderungen, aber auch Chancen der politischen Kommunikation auf Social Media. Neben ihrem persönlichen Umgang mit Hasskommentaren, erläuterte sie vor allem das Anliegen ihres TikTok-Accounts, jungen Menschen einen digitalen Raum für konstruktive politische Debatten zu bieten. Ihr Account solle dabei vor allem politische Diskussionen auf Augenhöhe ermöglichen und so zu einer lebendigen und demokratischen Online-Kultur beitragen. Damit verdeutlichte Strutzke, wie auch Creator:innen einen unverzichtbaren Beitrag zur politischen Bildungsarbeit im digitalen Raum leisten können.
Die Veranstaltung endete mit einer offenen Diskussion. Darin wurde vor allem betont, dass die Vernetzung unterschiedlicher zivilgesellschaftlicher Akteur:innen unabdingbar und die Finanzierung von Content-Creator:innen ein wichtiger Baustein des Engagements sein muss. Die verschiedenen Perspektiven unterstrichen erneut, wie wichtig eine möglichst enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Medienpädagogik sowie praktischen Akteur:innen ist, um der digitalen Propaganda der Rechten eine erfolgreiche Gegenstrategie entgegenzustellen.
Der Runde Tisch für Rassismus e.V. dankt allen Teilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge und freut sich auf die kommenden Veranstaltungen.
Die Veranstaltung wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.