Bericht zum Abschlussprogramm der 3. Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau.
Das Abschlussprogramm der dritten Demokratiekonferenz in Dachau befasste sich wie die Hauptveranstaltung selbst mit dem Thema Integration. Der Fokus lag hierbei jedoch vielmehr darauf, unter welchen Voraussetzungen diese gelingt, anstatt was der Begriff eigentlich bedeutet oder welche Probleme auftreten können.
Eingeleitet wurde das Ende der Konferenz mit der Aufführung eines Ausschnitts aus einem Theaterstück unter der Leitung von Nico Hohmann (Abteilung „Integration und Jugend“ der Stadt Dachau). In diesem verarbeiten Flüchtlinge ihre Erfahrungen bei der Integration in die deutsche Gesellschaft und zeigten anhand humoristischer Darstellung auf, welche Probleme beispielsweise durch die Bürokratie oder mangelnde Sprachkenntnisse auftreten können. So wurde der Behördengang ebenso thematisiert wie eine Fahrkartenkontrolle.
Der finale Programmpunkt war eine Podiumsdiskussion, bei der Yazdan Ayo (Student und Geflüchteter), Waltraud Wolfsmüller (Arbeitskreis Asyl), Isabel Junges (Jugendmigrationsdienst München), Peter Wummel (Rektor der Eduard-Spranger-Mittelschule) und Sophie Kyriakidou (SPD-Stadträtin) auf die für ihre Bereiche ganz eigenen Widrigkeiten und Kniffe bei der Integration eingingen. Laut Yazdan Ayo sei es sehr wichtig, dass sowohl geflüchtete wie auch einheimsche Menschen offen aufeinander zu gehen, um Kontakt aufbauen zu können. Die ehrenamtlich tätige Waltraud Wolfsmüller merkte an, dass freiwillige Helfern wichtig seien, aber professionelle Hilfe speziell im medizinischen und psychologischen Sektor unabdinglich wäre. Sie plädierte für eine intensivere, professionelle Unterstützung der Helferkreise.
Isabel Junges (Jugendmigrationsdienst München) hakte hier ein und wies darauf hin, dass mehr geflüchtete Menschen als manch einer denken möge professionelle Hilfe benötigen. Viele seien bereits psychisch vorbelastet, was durch die Unsicherheit über den eigenen Asyl-Status nur noch verstärkt wird. Der Rektor Peter Wummel forderte deutlich mehr LehrerInnen für Grund- und Mittelschulen, speziell SprachlehrerInnen seien nötig um die sprachlichen Barrieren aufbrechen zu können. Wie in anderen Bereichen gilt in der Schule: Ohne hinreichende Sprachkenntnisse sind alle anderen Herausforderungen nicht zu meistern. Die Schulen seien in den letzten Jahren sehr stark auch mit einer innereuropäischen Migration konfrontiert, die dazu führt, dass viele Kinder ohne deutsche Sprachkenntisse an die Schulen kommen. Hier pflichtete Sophie Kyriakidou (Stadträtin und Sprachlehrerin in Dachau) bei, laut ihr existieren die Kommunikations-Probleme bereits seit den so genannten „Gastarbeitern“ der 1960er Jahre. Über viele Jahre wurde das Thema jedoch schlicht unterschätzt oder bewusst nicht beachtet. Letztlich machte die Diskussion deutlich, dass die Integration eine große Herausforderung darstellt und noch einige Aspekte verbessert werden müssen, was aber bei einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten zu meistern ist.
Yazdan Ayo verwies am Ende der Podiumsdiskussion darauf, dass es aber auch ganz schlichte Teile im komplexen Integrationsprozess gibt. Mit seinen Freunden oder mit Bekannten auf einem Volksfest einen trinken gehen, sei für ihn auch Integration und mache ihm dazu auch noch Spaß.